Düfte sind ihre Welt
Wer in Grasse geboren wird und aufwächst, der muss sich anstrengen, um nichts mit der Welt der Düfte zu tun zu haben. Nathalie Lorson hingegen musste sich zu ihrer Zeit anstrengen, um Einlass in die Welt der Düfte zu finden. Und das, obwohl sie in Grasse geboren wurde, wo ihr Vater Chemiker für Roure Bertrand Dupont war. Letztendlich war es wohl nur diesem Umstand zu verdanken, dass das Talent von Nathalie Lorson, der Nase von Issey Miyake Fusion d'Issey und hunderter anderer Düfte, so früh entdeckt wurde. Denn als sie sich der Kunst der Duftkreation zuwandte, waren Frauen in dem Beruf die absolute Ausnahme.
Doch ihr Vater wusste um ihr Talent und sorgte dafür, dass sie die Roure Bertrand Labors besuchen durfte, einer damals wie heute überaus exklusiven Duftschule. Das war 1980. Nach ihrem Abschluss dort wechselte sie 1987 zu IFF, wo man sehr schnell erkannte, wie gut Nathalie Lorson wirklich ist. Dennoch trägt vor 1994 kein Duft ihren Namen. Seitdem geht es jedoch Schlag auf Schlag und sie hat bis in den Sommer 2020 mehr als 220 Parfums für mehr als 80 Brands und Stars kreiert. Bei manchen Marken, wie Issey Miyake ist sie mit Fusion d'Issey nur einmal tätig. Bei anderen Labels war sie mehrfach tätig.
Sie liebt es, harmonische Düfte zu kreieren, für die sie sich gerne in Japan inspirieren lässt. Zu ihren Lieblingsaromen zählen frisch geschnittenes Gras, Weihnachtsbäume, Rosen, Vanille und der Geruch von Sand. So ungewöhnlich wie ihre Lieblingsdüfte sind, ist ihre Arbeitsweise. Denn tatsächlich ist Nathalie Lorson in der Lage, an zehn Parfums gleichzeitig zu arbeiten. Und sie denkt noch langer nicht ans Aufhören, denn sie möchte noch viele Düfte kreieren.